CO2-Abgabe auf Holz? Auf keinen Fall mit der FDP!

Holz ist gerade in Mitteleuropa, wo weite Waldgebiete existieren, einer der klimafreundlichsten Energielieferanten. Nicht nur die kurzen Transportwege, die regionale Wertschöpfung und die europäische Unabhängigkeit sprechen für die Nutzung von Holz, sondern auch die Tatsache, dass Holz nur so viel CO2 freisetzt, wie es zuvor gebunden hat.

Die Welt am Sonntag hat aus einem Entwurf der “Nationalen Biomasse Strategie” folgenden Abschnitt interpretiert. Das genaue Zitat lautet wie folgt: „Die Bundesregierung wird bis 2025 ein Konzept entwickeln, wie die Klimawirkung der energetischen Nutzung holzartiger Biomasse – insbesondere auf europäischer Ebene – adäquat abgebildet werden kann, zum Beispiel, indem ein realistischer und angemessener CO₂-Faktor für die Verbrennung von holzartiger Biomasse eingeführt wird.“ Laut Welt am Sonntag hat das Umweltbundesamt in seinem CO2-Rechner dem Verbrennen von einer Tonne Holz eine Emission von 1,7 Tonnen CO2 zugeschrieben.

Eine CO2-Abgabe auf Holz, die der Wirtschaftsminister Robert Harbeck durch einen Sprecher dementieren ließ, erscheint aus meiner Sicht nicht sinnvoll. Sie könnte erhebliche Konsequenzen für den Gebäudesektor haben und die Wärmewende gefährden. Das Verbrennen von Holz zur Wärmegewinnung wird derzeit als klimaneutral betrachtet, daher wird zu Recht keine CO2-Abgabe auf Pellets, Hackgut und Scheitholz erhoben. Der Einbau einer Pellet-Heizung wird sogar staatlich gefördert. Eine Umkehr dieser Strategie wäre eine Täuschung für alle Verbraucher, die sich aus Gründen des Klimaschutzes für das Heizen mit Holz entschieden haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Debatte weder neu ist noch aus dem Nichts entstanden ist. Schon im Jahr 2023 wurde eine CO2-Abgabe auf Holz vom Deutschen Biomasseforschungsinstitut diskutiert und genauso kontrovers und sachlich debattiert wie heute. Ich halte einen solchen Vorschlag fernab jeglicher forst- und holzwirtschaftlicher Perspektiven für absurd. Eine einseitige Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Energiewende und den Klimaschutz haben, daher bedarf es einer fundierten Diskussion auf allen Ebenen.

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