Weidetierschutz und Bestandsmanagement: Kein Fortschritt in der Wolfspolitik

Wir müssen wieder über den Wolf reden. Der Wolf ist eines der wenigen Wildtiere ohne Bestandsmanagement. Er verliert zunehmend seine Scheu vor Menschen, unseren Dörfern und Häusern, und es wird vermehrt beobachtet, dass er gezielt Koppeln und Felder nach Weidetieren absucht. Zäune und andere passive Herdenschutzmethoden wie Herdenschutzhunde scheinen die Tiere nicht ausreichend vor dem Wolf zu schützen. Es kommt daher immer wieder zu Vorfällen, bei denen Weidetiere gerissen werden.

Die genannten Herdenschutzmaßnahmen müssen zentral erfasst werden, um ihre tatsächliche Wirksamkeit überprüfen zu können. Es ist auch wichtig, Tierhalter und -halterinnen bürokratiearm und schnell bei der Sicherung ihrer Weidetiere zu unterstützen. Im Falle eines Tierverlustes durch einen Wolfsriss benötigen wir schnelle und effektive Ausgleichszahlungen.

Allerdings bleibt festzuhalten, dass wir trotz allem ein Bestandsmanagement für den Wolf benötigen. Um einen günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulation in Deutschland langfristig zu gewährleisten, plädiere ich für ein dreistufiges Managementsystem, das ein umfassendes Monitoring, ein Reaktionsmanagement, ein Bestandsmanagement sowie ein langfristiges und kontinuierlich angepasstes Nutzungsmanagement umfasst.

Ein erfolgreicher Naturschutz basiert auf ausreichender Akzeptanz seitens der Bevölkerung. Eine Politik, die gegen die Menschen gerichtet ist, war noch nie erfolgreich. Details finden Sie in unserem 10-Punkte-Papier, das so aktuell ist wie nie zuvor.

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